Wie weit fliegt ein Garmin zümo Navi?

Die Pizza gestern Abend war vorzüglich, aber eine kalte Tomatencremesuppe, welche eher eine dicke, mit viel Zwiebel und Gemüse gewürzte Tomatensauce war, traf jetzt nicht so meinen Geschmack. Lucky meint immer: „Thomas iss doch mal was anderes und nicht immer Pizza“.  Wenn ich dann mal was anderes probiere, ist es ein Reinfall, zumindest für mich. Stefan geht auch lieber auf Nummer sicher und bestellt eine Pizza, der Fisch letztes Jahr hat ihn nur zu 30% satt gemacht. 

Für mich ist um 22:00 Schluss, ich klinke mich wieder aus der illustren Runde aus. Bin wieder fit wie ein Waschlappen… 

Am nächsten Morgen, die Nacht war herrlich ruhig, das Bett und die Bettdecke ein Traum, geht es um 7:30 zum Frühstück. Es wird immer früher, merkt ihr das? 😂

Kurz nach 8:30 gehts an das bereitmachen der Motorräder. Und das ist hier nicht so einfach. Unsere Bikes stehen immer hinter dem Hotel, an einer extrem steilen, schmalen Abfahrt zum Lieferanteneingang. Da ich auf diesem steilen schmalen Platz nicht wirklich gut wenden kann, helfen mir die drei. Wenn man dann oben auf der Strasse steht, ist man das erste Mal schweissgebadet.

Das nächste Mal schweissgebadet ist man dann, wenn es ein Problem mit dem Motorrad gibt. Soll es ja geben, oder? 😉 Das wissen wir drei (Lukas, Stefan und ich) nur zu gut. In den letzten Jahren hat es immer wieder am ersten Tag Ausfälle gegeben. 2x meine BMW, 2x Stefan’s Ducati und zumindest 1x die Fazer von Lukas. Das heuer mit unseren Bikes alles gut gegangen ist, hat uns einerseits verwundert, aber andererseits sehr gefreut. 

Aber wir haben eine „Neue“ in unserer Runde. Und warum soll, wenn es bei der Deutschen, der Italienerin und der Japanerin immer wieder zu solchen „ich-will-auf-mich-aufmerksam-machen“ Aktionen kommt, die Österreicherin (KTM) klaglos laufen? Und so kommt es wie es kommen muss, die KTM hat heute ihre Macken.

Wir beginnen, nach dem Schweissausbruch, um 8:30 mit unserer Heimreise. Das Navi wurde von mir vorab programmiert, Stefan und ich haben gemeinsam die Heimroute geplant. So führe ich heute die Runde an…

Wir fahren die D909 bis Thônes und biegen danach in die D16 nach Annecy ein. Und wieder, gibt es im Bereich der Riesenbaustelle bei Annecy ein Problem mit dem Navi.

 

Man sieht die geplante Route (lila) und die tatsächlich gefahrene (blau). Es will mich zwar das Navi immer wieder auf die geplante Route ziehen, aber dafür müssten wir immer weiter zurück fahren. Irgendwie funktioniert aber die Querverbindung zur geplanten auch nicht, weil irgendwo noch ein „waypoint“ geplant sein muss. Man kann beim fahren diesen Waypoint nicht manuell raus löschen, und so bleibt immer nur ein Neustart der Route. Dafür muss man dann aber wissen, welcher Waypoint es ist, den man manuell raus löschen muss. Es funktioniert auch nicht, dass man z.B. die geplante Route laufen lassen kann und sich langsam zu dieser hin navigiert. Es wird immer zum letzten Waypoint navigiert. 💩

Ich habe Stefan wieder die Routenführung überlassen und fahre halt hinten nach. Währenddessen versuche ich den „alten“ Track der 2021er Heimfahrt zu laden. Hier dachte ich mir, dass uns die Navigation so schnell zur alten Route führen wird. Nach dem das laden der Route ca. 20min gedauert hat, schaue ich mir die Route an. Sie führt uns schnurstracks zur nächsten Autobahnauffahrt. So ein Dreck… so sind wir voriges Jahr NICHT gefahren. Der Titel des Blogs verrät es: wie weit fliegt so ein Scheissding?

Mir reichte jedenfalls. Nächstes Jahr wird mit Handy und Google Maps navigiert!!!

Sollte wer von euch ein tolles Garmin Navigationsgerät inkl. Halterung brauchen, dann kann er sich gerne bei mir melden.

In Bellegard-Sur-Valserine müssen wir wieder tanken, inmitten der Ortschaft verfahren wir uns zwar, aber wir (also Stefan) schaffen es mit dem letzten Tropfen an die Tankstelle.

Nachdem wir getankt haben, also ich nicht.. habe ja einen grossen Tank 🤣, übernehme ich die Führung nach Mijoux. Wir wollen wieder zu unserem geliebten „Sherpa-Supermarkt“. Dort gibt es immer diese wunderbaren kleinen Würste und das sensationelle Baguette. Lucky deckt sich auch immer mit Schafskäse ein, tja Geschmäcker sind verschieden 😉. 

Als wir aus dem Ort rauskommen, steht als Ankunftszeit in Mijoux 12:08. Wie ich mich erinnern kann, schafften wir es einmal ganz kurz vor der Mittagspause beim Supermarkt zu sein. Also denke ich mir, die 8min hole ich auf. Was folgt, war eine wunderbare schnelle Fahrt nach Mijoux um 11:58 treffen wir beim Supermarkt ein. Beim vorbeifahren am Eingang hin zum Parkplatz lese ich noch was von 12:15 Mittagspause. Mann o Mann, dann hätte ich nicht so Gas geben müssen. Aber dann sehen wir, dass der Markt geschlossen hat. Tja, am Mittwoch hat er nicht mal am Vormittag bis 12:15 offen. Da ist der Supermarkt den ganzen Tag geschlossen… 😤

Aja, fast hätte ich es vergessen… die KTM… 😂. Zeitweise stellt das Ding beim zurückschalten in der Ortschaft den Motor ab oder es gibt eine Leerlaufdrehzahl von über 2000 U/min. Dann muss Jules den Motor abstellen. Ob sie dann aber gleich wieder anspringt ist nicht so sicher. Manchmal startet Jules im rollen, manchmal müssen wir beide (ich mache den Besenwagen) stehen bleiben. Jedenfalls ist die KTM nun in guter Gesellschaft.

Nachdem wir nichts zu essen und zu trinken bekommen haben, geht es nun sehr schnell weiter. Wir haben bei der grossen Hitze wieder ziemlich Durst. In Saint-Claude machen wir im Restaurant Sainte-Hubert einen kurzen Boxenstop und stillen unseren Durst mit einem kalten Cola…. das tut gut.

Wir fahren auf der D134, der D26 und der D18 weiter bis nach Mouthe, wo wir uns in einem Supermarkt (Atac) mit Baguette, Schinken, kleinen harten Würsten und Käse für unser letztes Picknick eindecken. An der Kreuzung der D437 mit der D439 finden wir einen kleinen Rastplatz für unser Mittagessen. Leider ist der Platz in der Sonne ohne Schatten, wir werden dort fast geröstet. 

Der letzte Teil der Route führt uns wieder, wie bei der Hinfahrt, über Pontarlier, wo ich wieder über die KTM lachen kann. Ist echt witzig wenn man plötzlich keine Rücklichter mehr sieht, ein Rollen mit teilweise ergebnislosen Startversuchen beobachten kann und dann ein lustiges Achselzucken von Jules mitbekommt, so auf die Art: „sorry, aber die zickt heut ein bissl“ 🤷‍♂️.

Ein letzter „Pass“ ist noch zu bewältigen, Stefan bremst sich sofort ein. Ist schon lustig wie meine drei Freunde dem Hasi eine Freude machen wollen. So ist das letzte Passfoto schnell im Kasten.

Für die vielen zusätzlichen Stopps, bedankt sich das Hasi jedenfalls bei uns allen. Geht natürlich nur mit „Selfie“….

 

….und verabschiedet sich mit einem „Lächeln“ bis zum nächsten Jahr.

 

 

Es waren wieder wunderbare 1931km (GPS- nicht BMW Kilometer, gell Stefan 😂) reinster Freude, auch wenn ich dieses Jahr etwas krank war, hat es mir total getaugt. Lukas, Stefan und Jules, ich hoffe auch euch hat es so grossen Spass gemacht? 

Ich würde sagen:  Bis ins Jahr 2023!!!

Regnet es heute…?

tja, ich denke der Wettergott weiss das auch nicht so genau.

Jedenfalls beginnt der Tag heute etwas bewölkt. Aber von der Temperatur her gerade richtig (es hat hier auf 1770m Seehöhe ca. 17°), hatte es doch die letzten Tag durchwegs immer über 30°.

Die Nacht war gut, von meinen 3 Kollegen wurde mir das Blog schreiben am Abend (bis jeweils lange in die Nacht) verboten, ich musste mich um 22:00 ins Bett legen und schlafen 😂😉. Damit ich sie nicht mit meiner Erkältung anstecke, durfte ich im grossen Schlafraum mit einem extra breiten Bett schlafen. Die anderen drei verbrachten im Dachraum auf drei Einzelbetten die Nacht. Hat etwas von einem Taubenverschlag… Vielen Dank Jungs, dass ihr so auf mich schaut. 👍🔝

Das hat mir und meiner Erkältung extrem gut getan, am Morgen hatte ich wieder einige Energie um einen anstrengenden Bike-Tag zu schaffen.

Ich bin sogar der erste der am Motorrad sitzt, normalerweise bin ich immer der letzte. 

 

 

 

Es gibt nichts schöneres als zeitig am Morgen, es ist 8:45, den Col d’Izoard hinauf zu heizen. Kein Verkehr, angenehme Temperatur und Reifen, welche sich schnell aufwärmen aber nicht zu heiss werden.

 

Leider gibts von oben kein Hasifoto, der ganze Platz vor der Passtafel ist eine Baustelle. Hasi kann es sicher verkraften, gibt es doch schon zig Fotos von diesem Pass. 😉

Als wir vom Col herunterkommen und so langsam durch Briançon „durchtuckern“ fällt uns ein Fussgänger mit Maske auf, der sich auf die Ohren und danach die Daumen hinunter zeigt. 

Noise Reaction GIF by Pipercross Deutschland

So laut sind wir echt nicht… der soll uns mal erleben, wenn wir die Pässe raufziehen. 

Die D1091, Richtung Col de Galibier, nehmen wir als nächste. Viel Verkehr, viele Motorradfahrer und noch viel mehr Rennradfahrer. Es muss einiges überholt werden, aber wir schaffen es recht zügig zur Auffahrt des Col de Galibier. 

Diesen machen wir heute aber nicht, hatten wir schon ein paar Mal auf unserer Reiseroute. Aber der Col de Lautaret wurde von mir noch nie besucht, dachte ich zumindest bis jetzt. Eine unscheinbare Passtafel auf einem Parkplatz bei der Kreuzung zur Galibier-Auffahrt zeigt, dass man sich hier genau am Col de Lautaret befindet.

Bestimmt schon 5x habe ich diesen Pass am Weg hinauf zum Galibier gesucht, nie gefunden, klar… wenn er ein Parkplatz ist.. 🤣

OK, dem Hasi ist es wurscht, Zeit für ein Foto:

Unser nächstes Ziel, der Col du Glandon auf der D927. 

Am Weg dahin müssen wir nun zum dritten Mal einen Linienbus überholen, durch unsere Pausen ist der immer wieder vorgefahren. Jules und ich beobachten den Bus in den Kurven und können uns das schmunzeln unterm Helm nicht verkneifen. Irgendwie fährt der, wie wenn es kein morgen mehr geben würde. Wir stellen uns gerade die Buspassagiere vor, welche beim aussteigen an der gewünschten Haltestelle in den Graben kotzen….

Am Col du Glandon machen wir eine kurze Pickel- und Hasifotopause, als uns ein netter Zeitgenosse mit seinem fahrenden Wohnzimmer fragt: „Nau, habt ihr keine Berge in der Schweiz?“ Leider fällt uns die richtige Antwort wie: „Nau, habt ihr keine Campingplätze in Deutschland“ gerade nicht ein…😂

Einfach mal die Fresse halten, hat sich scheinbar noch nicht rumgesprochen. 🤦‍♂️

Hasi hört gar nicht hin und schmeisst sich in Pose bevor die Frage kommt: „Nau Hasi, hast Du an dieser Passtafel nicht schon 5x posiert?“

Es geht die wunderbare D927 bis nach Saint-Etienne-De-Cuines, bis wir auf die D213 und weiter auf die D94 stossen.

Schön langsam denke ich ans tanken, möchte aber nicht kundtun, dass ich auch mal Sprit brauche. Nachdem ich immer so vorlaut bin, weil ich ja mindestens 600km mit einem Tank weit komme, werde ich es für mich behalten, dass ich wahrscheinlich schon den letzten Sprint verbrenne. Knapp 20km zeigt die Resttankanzeige an und so bin ich froh als Stefan bei beginnendem Regen in Bourg Saint-Maurice in eine Tankstelle abbiegt.

32 Liter gingen in den 38 Liter Tank, ich hätte also noch ein paar Kilometer fahren können. 

In der Tankstelle beraten wir, wie wir weiterfahren sollten. Eine dicke dunkle Regen/Gewitterwolke kommt auf uns zu. Wir entscheiden uns über den Cormet de Roselend und Col des Aravis nach La Clusaz zu fahren. Immer am Rande des Gewitters, ein paar Regentropfen erwischen uns, aber wir müssen kein Regenkombi anziehen. Danke Stefan!! Geniale Route..

 

Auf der Anfahrt zum Cormet de Roselend machen wir in einer Kurve einen kleinen Zwischenstop. Vor vielen Jahren hatten Stefan und Jules in genau dieser Kurve einen heftigen Abflug bei regennasser Fahrbahn. Es ist ihnen Gott sei Dank nichts passiert, nur die Ducati von Stefan und die KTM von Jules kamen nur mehr in Einzelteilen nach Hause. Für sie war damals die Reise genau hier zu Ende. Grund genug in dieser Kurve eine Pinkelpause zu machen, um ihr mitzuteilen was wir von ihr halten. 😉

 

Einen Pass haben wir allerdings noch, der Col des Saises, eigentlich auch kein Pass im klassischen Sinn, sondern auf der Hauptstrasse D218 inmitten eines Wintersportortes aufgestellte Passtafel.
 
Das Wetter hält durch und so schaffen es wir trocken nach La Clusaz. Ein wunderbares Feierabendbier und ein tolles Benzingespräch bilden den Abschluss dieses, trotz dicker Wolken trocken gebliebenen, Tages….

Wir verabschieden uns

Andreas/Jules, Stefan, Lukas und Thomas 

Neue Pässe

Die Nacht im Studi Hotel war wie immer sehr erholsam. Bis auf die komische Engländerin, schräg gegenüber meines Zimmers, welche sich um 00:15 englische YouTube Videos mit Rezeptvorschlägen anhören musste. Natürlich in voller Lautstärke. Also manche Leute haben echt einen Knall…🙄

Wenn man stockbesoffen, herumlallend und herumgröllend Lärm macht, dann sehe ich das ja noch ein, man bekommt das ja gerade nicht „aktiv“ mit, aber bescheuerte YouTube Videos in voller Lautstärke anzusehen, ist einfach zum 🤮.

Frühstück gibt es heute um 7:55, wir stehen in der gleichen Schlange wie die weisshaarigen, welche schon senile Bettflucht haben. Tja, auch wir sind jeweils weit vor unserem Weckergeläute munter…. beginnt wohl bei uns auch schon?

In der, schon sehr starken, Morgensonne kümmern wir uns nach dem Frühstück (welches bei William noch immer im „Corona-Ausgabemodus“ erfolgt) um das Routing des heutigen Tages. Klar kennen wir die Gegend hier in und auswendig, aber ein paar neue Pässe sollten heute auf der Tagesagenda stehen.

Um 9:15 sitzen wir auf unseren Bikes und starten in den Tag. Mit meiner Erkältung geht es so einigermassen, Halsweh ist noch immer da. Aber leider gehen mir die Ricola aus.. 😲 

Der Weg führt uns zuerst die D71 entlang, aus Les-Salles-Sur-Verdun hinaus, in Richtung Verdon Schlucht.

 

 
Und diese Strasse ist wie immer der Hammer. Zuerst, beim Anstieg, eine wunderbare Aussicht auf den See und dann das extrem kurvenreiche Gewusel der D71, welche direkt am Hang der Schlucht liegt. Die Fahrt auf der „rechten“ Seite der Schlucht (in Richtung Osten) ist unbedingt vorzuziehen.
 
In Comps-Sur-Artuby angekommen, biegen wir auf die D21 ein und fahren weiter Richtung N85 Route-Napoléon. Diese versuchen wir immer zu meiden, aber gerade der Teil bis Castellane ist der coolste Teil, eigentlich für mich der einzige interessante Teil.
In Castellane müssen meine beiden Begleiter wieder mal tanken 🤭, ich mache mich inzwischen auf die Suche nach einen Supermarkt um Ricola und Wasser zu kaufen. 
Als ich auf den Supermarche Parkplatz fahre, finde ich neben zwei BMW GS’n und zwei „tratschenden“ Frauen eine Parklücke. Ich parke mich ein, will die beiden Damen, welche sicher auf ihre Männer warten, begrüssen, doch keine würdigt mich nur eines Blickes. Normalerweise ist es doch so, dass man sich unter Bikern begrüsst… aber nicht bei den beiden deutschen Frauen. Naja, denke ich mir, dann halt nicht.
 
Als ich vollbepackt mit Wasser und Ricola Zitronenmelisse Hustenbonbons aus dem Supermarkt komme, stehen meine beiden Schweizer Freunde schon bei meiner Adventure… aber auch sie wurden von den vier Bikern (die Männer sind zurück) nicht begrüsst. Einer der beiden Männern ist mir sogar im Supermarkt entgegen gekommen, aber auch der Typ hat nicht auf mein „Hallo“ reagiert. Naja, manche sind halt so… 
 
Wir fahren auf der D955 weiter, direkt am Stausee Lac-de-Castillion vorbei. Dabei fällt uns auf, dass der Stausee heuer (um diese Zeit) mit extrem wenig Wasser gefüllt ist. Auch William der Hotelmanager vom Studi Hotel hat uns heute Morgen erzählt, dass die Gegend schon JETZT im Juni unter Wassermangel leidet.
 
Nachdem wir in Guillaumes eine kleine Sonderroute gezogen haben (wir haben die Auffahrt nach Valberg nicht gefunden), konnten wir noch eine kleine, aber extrem enge mit Spitzkehren überzogene Strasse (D29) genießen.
 

 

Uns ist fast schwindlig geworden… 😂
Heute wollen wir kein Supermarkt-Schinken-Käse-Baguette-Picknick machen und so finden wir in Valberg ein kleines Restaurant. Dass es wieder eine Crêperie ist (wie am Vortag) , haben wir im ersten Moment gar nicht bemerkt, aber es gibt auch andere Speisen. Lukas bestellt Teigwaren, Stefan einen Burger, und ich…. dieses Mal eine „süsse“ Crêpe, mit Nutella und Bananen.
Nach einer Pause von rund einer Stunde fahren wir wieder weiter. Ein neuer Pass ist das nächste Ziel. Die kleine Selfiequeen im Koffer der BMW ist sichtlich begeistert. Diesen Col de la Couillole hats Hasi noch nicht im Portfolio. Sogleich schmeisst man sich in Pose.

 

Nach der Abfahrt kommen wir auf die D2205, welche über den Col-de-la-Bonette führt. Dieser ist unser höchster Pass für diese Tour. Die Strasse, von Kaiser Napoléon als kaiserlich eingestuft und 2802m über dem Meer liegend, ist nach der Ötztaler Alpenstrasse, die zweithöchste öffentlich befahrbare Strasse welche mit motorisierten Fahrzeugen zu erklimmen ist.

 

Ein traumhaftes Panorama bietet sich von hier oben:

 

 

Hasi ist in seinem Element. Wir beide sind auch Gesprächsthema der vielen italienischen Motorrad- und Fahrradfahrer, welche hier oben Pause machen. 🤣

 

Bei Jausiers biegen wir auf die D902 ein und fahren Richtung Guillestre, die letzte grössere Ortschaft vor unserem heuten Ziel in Arvieux.
 
Bei der Abfahrt von Vals nach Guillestre haben wir die nächste lustige Situation mit einer deutschen Bikerin. Es ist ziemlich viel Verkehr, einerseits von Motorradfahrern, anderseits Fahrräder und Wohnmobile. Letztere „quälen“ sich unendlich langsam runter, die Rennradler dazwischen und eben dieses Paar, welches ganz einfach nicht überholen will. Stefan macht daraufhin kurzen Prozess und überholt gleich die ganze Kolonne mit ziemlich aufgedrehten Gashahn. Plötzlich sehe ich, wie die Dame mit der linken Hand vor ihrem Helm „herumfuchtelt“. Ich denke mir, sie will eine Wespe verscheuchen, aber ich irre mich. Sie will uns allen nur zeigen, dass Stefans Ducati „etwas“ nach Benzin stinkt.
Gemma Hunt Bad Smell GIF by CBeebies HQ

Komisch, Lukas und ich riechen überhaupt nichts mehr. Wahrscheinlich sind unsere Riechzellen schon abgestorben… 😂

Nun ist es nicht mehr weit, unser Hotel wird wieder das  la ferme de l’izoard sein, ein wunderbares Hotel am Fusse des Col d’Izoard… mit einem Schwimmbad, in welchen wir noch nie baden waren… 😂

Wir kommen um 16:45 nach 330km an, und ich traue meinen Augen nicht. Vor dem Hotel steht eine KTM 990R Superduke mit Solothurner Kennzeichen. Mir kommt das Bike bekannt vor… 

Es gehört Andreas (den eigentlich jeder Jules nennt), ein Teilnehmer der Ur-KW24, welcher aus beruflichen und familiären Gründen schon jahrelang nicht mit uns mit war. Er kam heute direkt aus der Schweiz, nach über 600km und knapp 8 Stunden, hier an und wird uns an den beiden letzten Tagen begleiten. 

Jules!!! Es freut mich das Du hier bist und ich endlich mal mit Dir Motorradfahren kann. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf morgen.

Thomas

36 Grad und es geht noch weiter… 🎼

Die Frage ist, wird es noch heisser als gestern? Teilweise hatten wir über 30°, welche sich mit Motorradjacke, Hose und hohe Endurostiefeln nicht besonders angenehm anfühlen… ACHTUNG SPOILER: ja, es wird noch heisser 😅.

Die Nacht war bei mir nicht besonders gut. Meine Nase war zu, mir war heiss (Fenster konnte man wegen Lärm nicht öffnen, Klimaanlage war in der Nacht aus), die Erkältung steckt nun tief in mir. Beim Frühstück um 7:45 (!) hatte ich gleich zu Beginn mal einen Schweissausbruch.

Wir brechen um 8:45 auf, Stefan hat heute ein paar besondere Routen für uns parat. Diese konnten wir letztes Jahr nicht fahren, da wir am ersten Tag, auf Grund eines technischen Gebrechens meiner sonst sehr zuverlässigen BMW 😂, unser Tagesziel nicht erreicht haben und deshalb am zweiten Tag eher direkt nach Les-salles-sur-Verdon fuhren.

Wir kommen sehr schnell aus Saint-Égrève raus, fast kein Verkehr… aaah, heute ist ja Sonntag. Das merkt man, um diese Zeit genießen die meisten Franzosen noch ihr Frühstück.

Es geht die D531 nach Villard-De-Lans, die Bergstrasse auf dieses Plateau herauf ist mit seinen schnellen, langgezogen Kurven und den knackigen kurzen Spitzkehren der pure Traum zu fahren.

 

 

Nach dem ersten Tankstopp heute (es sollten 3 werden 😂) geht es auf der D103 weiter.

Heute wechseln die „D“ Strassenbezeichnungen im Minutentakt. Stefan führt uns über geschätzte 100 Kreuzungen, seine Fehlerquote liegt bei knapp 1%… hin und wieder müssen wir wenden, wie z.b. hier:

Der weitere Weg führt uns die D518 zum Col de Rousset. Leider höre ich in meinem Kurvenrausch nicht das „Rufen des Hasis“, mein Maskottchen und Selfiequeen auf all meinen Motorradreisen. Das Hasi will endlich auf eine Passtafel und posen 😉.

OK OK, dann lass ich Dich mal…

 

Aber auch wir müssen diesen wunderbaren Ausblick kurz genießen, vielen Dank Hasi, für diesen kurzen Zwischenstopp.

 

 

Wieder unten, machen wir in „Die“ einen kurzen Boxenstopp. Es ist schon ziemlich warm und so tut ein kaltes Cola und ein Espresso gut.

Nach ca. 30min fahren wir weiter, es geht ein kurzes Stück die D93 und D306 nach Valdrôme. Am Col de Rossas kommt das Hasi zu seinem ersten Passtafel-Foto.

Die Bilder sind im Kasten, und es geht weiter. Die D106, oder war es die D61, oder doch die D94… ich habe keine Ahnung mehr, ich habe den Überblick verloren. Doch Stefan fährt munter seine Routen weiter. Hat er das alles wirklich so im Griff? 🤨

Ich kann euch beruhigen, ja, das hat er!! Jahrelanges KW24/26 Routing hat sich auf seiner Festplatte eingebrannt.

 

Schön langsam kommt die Auffahrt zum Mont Ventoux. Doch vorher machen wir in Malaucène Mittagsrast. Wir finden in einer Crêperie Platz und bestellen eine „salzige“ Crêpes. Gefüllt mit Hackfleisch, Zwiebel, Champignons und Sauce.

Nach rund einer Stunde, machen wir uns auf den Weg, hinauf zum Col. Eine wunderbare Fernsicht wird uns da oben geboten, einfach ein Traum. Natürlich mit Hasi 😂.

 

 

 

 

 

Hier oben hat es auch eine angenehme Temperatur, knapp 20° steht am Display.

Die Bergabfahrt wird durch eine Zusatzschleife von knapp 40km etwas länger, aber das macht gar nichts. Als wir den falschen Weg wieder zurück hinauffahren, werden wir von 2 einheimischen Motorradfahrer „geprüft“. Mal schauen ob die Schweizer unseres „Col“ würdig sind, werden sie sich gedacht haben. Jedenfalls lassen wir 3 nichts anbrennen, die beiden „Rennfahrer“ (schwarzer Lederkombi, schwarzen Helm, schwarzes Visier und schwarzes Motorrad) zeigen sich jedenfalls mit 👍 hoch, ziemlich beeindruckt. Ich denke wir dürfen ihren Col auch weiter würdig befahren. 😂


Schön langsam meint mein Körper: „ich mag nimmer“ . Meine Erkältung wird wieder etwas schlimmer. Auch die Temperatur steigt und steigt. In Riez erreichen wir unseren heutigen Temperaturrekord. 36 Grad zeigt mein Thermometer, schön langsam ist es nimmer lustig.

Kurz vor dem Lac de Saint-Croix gehts zum letzten Mal tanken. Auch ich brauche mal Sprit, und so gehen fast 29 Liter in den Tank. Naja, fast 100km wäre ich noch gekommen.

Nach 420km kommen wir an unserem heutigen Ziel, das Studi Hotel in Les Salles-Sur-Verdon, an. Nun ist es Zeit, das Feierabendbier zu genießen.

Morgen gibt es keine lange Tour, so knapp 300-320km sind geplant, je nach Sonderschleifen 😉 .

Bis morgen, gute Nacht.

 

 

 

 

 

KW26 mit Nebel?

Es ist endlich wieder soweit, wir starten in die Motorradsaison 2022…

Also ich starte in die Saison, meine beiden Kollegen Lukas & Stefan sind heuer schon einige KM gefahren. Bei mir hat es nur von der Garage in die Werkstatt und wieder zurück gereicht. Nach 2 Touren (knapp 4000km) hat sich die Dicke (meine BMW R1200 GS Adventure) endlich neue Schlappen verdient.

Heuer wird unsere Tour Sa-Mi auf Grund dienstlicher Verpflichtungen stattfinden. Wir sind schon gespannt, wie es am Wochenende mit dem Verkehr auf den Strassen aussieht. 

So ist es Samstag 25.6.2022 als ich auf meine BMW steige und zur alljährlichen KW26 Tour aufbreche. Treffpunkt ist Gerlafingen Coop Tankstelle 9:00. Pünktlich… UND getankt.

Als ich um 8:59:45 an der Tankstelle eintreffe, lachen meine beiden Freunde bis zu den Ohren. Gezückt mit Handy und Stoppuhr. 

Sie dachten ich werde mich verspäten, aber es ist VOR 9:00 meine Herren.. 😛

So brechen wir um 9:10 auf, allerdings haben wir das Gefühl es ist Herbst. Durch die Unwetter der letzten Tage ist ein ziemlicher Nebel aufgezogen. Dieser ist erst rund 30min später, am Weg nach Romont, am auflösen.  

Wir kommen zügig voran, jeder hat nach der langen Pause wieder Spass am Motorradfahren. Stefans Routing führt uns wieder an den schon bekannten Orten Romont, Tavannes, Les Reusilles, Saignelégier zum Grenzübergang Goumois.

 

 

Nach rund 2 Stunden ist es mal an der Zeit eine kurze Pause einzulegen. Tja meine Herren, erwischt… 🤣

Die Route führt uns über die D437A nach Damprichard und weiter über die D201 nach Charquemont. Dann über die D414 und D437 nach Morteau.

Dort allerdings machen wir unsere erste Sonderschleife. In Morteau ist Samstagsmarkt…
 

 

Es ist nicht mehr weit, zu unseren ersten Tankstopp, in Pontarlier. Mit schaudern denke ich an letztes Jahr zurück, wo eben genau dort, die Dicke nach dem Tankstopp mit einer defekten Batterie liegen geblieben ist. Doch dieses Mal, geht alles gut, meine „zuverlässige“ Deutsche, schnurrt wie ein Kätzchen.
In der Tankstelle gegenüberliegenden Bäckerei, decken wir uns mit einem feinen Mittagsbaguette mit Schinken ein. Diese Bäckerei ist echt ein Geheimtipp.

 

Ein paar KM später suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen um unser Baguette zu verspeisen. Wir haben auch ein Dessert mitbekommen. Ein Eclair… ich kannte das nicht, meine Schweizer Freunde um so mehr:

 

Nach rund einer halben Stunde fahren wir weiter, wir haben noch einen langen Weg vor uns.

Bei einer Pause in Novalaise, es ist mittlerweile 16:15, überlegen wir uns den weiteren Weg und auch wo wir übernachten werden. Die Abkühlung haben wir dringend notwendig, die Temperatur ist mittlerweile bei 32° angelangt.

Stefan macht die Routenplanung, Lukas die Hotelplanung:

 

Da ich ziemlich erkältet bin, wäre ich froh wenn es heute bald ein Ende hätte, doch Stefan meint zu mir: „Toooommmiii, hältst noch eine Stunde durch“? Ich antworte, „ja… allerdings nicht mehr viel mehr.“

Da Stefan aber grundsätzlich keine „faden“ Routen plant, befürchte ich, dass es etwas mehr sein könnte als 1 Stunde. Ich sollte recht bekommen… 😉

Es gab noch immer eine kleine Zusatzschleife, auch dieses Mal, als Stefan den direkten Weg nach Saint Egrève sucht. Trotzdem ich schon ziemlich geschlaucht bin, ist die Strecke echt noch der Hammer. Eine Stunde war es nicht, eher 1 Stunde 40min.

Um 18:45 kommen wir endlich an unserem heutigen Hotel, dem Ekho-Hotel in Saint Egrève, an…
Abendessen gibt es heute im „Buffalo Grill“, Gott sei Dank neben dem Hotel gelegen.
Morgen gehts weiter in den Süden, Wetter sollte noch gut sein.
Gute Nacht 😴